Deutscher Tierschutzbund 

Landesverband Saarland e. V.

Aktuelles

Pressemitteilung vom 12.09.2024

„Tiere schützen, nicht verraten. Neues Tierschutzgesetz – jetzt“

Deutscher Tierschutzbund ruft Leitmotto zum Welttierschutztag aus

Der Deutsche Tierschutzbund ruft zum diesjährigen Welttierschutztag am 4. Oktober gemeinsam mit seinen über 740 Mitgliedsvereinen das Leitmotto „Tiere schützen, nicht verraten. Neues Tierschutzgesetz – jetzt“ aus. Grund dafür ist der zu schwache Entwurf eines neuen Tierschutzgesetzes, der am 26. September ins Parlament eingebracht werden soll. Bereits heute erinnert der Deutsche Tierschutzbund die Parlamentarier im Rahmen einer Protestaktion in Berlin an das Staatsziel Tierschutz und fordert Nachbesserungen im Gesetzentwurf. Vertreter der Landestierschutzverbände und Tierschutzvereine im Deutschen Tierschutzbund sowie weitere Tierschutzorganisationen unterstützen den Protest.

„Das für das parlamentarische Verfahren vom zuständigen Minister Özdemir vorgelegte Tierschutzgesetz wird dem Staatsziel Tierschutz nicht gerecht. Es erfüllt nicht die im Koalitionsvertrag formulierten Versprechen“, kritisiert Thomas Schröder, Präsident des Deutschen Tierschutzbundes. „Umso mehr liegen unsere Hoffnungen nun beim Parlament. Die notwendigen Schritte im Tierschutz müssen jetzt konsequent und damit unumkehrbar im Gesetz festgezurrt werden, wie es das Staatsziel Tierschutz seit 2002 vorschreibt.“

Mit der heutigen Protestaktion vor dem Paul-Löbe-Haus erinnern die Tierschützer an das Tierschutz-Versprechen des Koalitionsvertrags und das Staatsziel Tierschutz im deutschen Grundgesetz. Mit Schildern, Bannern und überlebensgroßen Tierfiguren weisen sie darauf hin, dass im Tierschutzgesetz unter anderem mit Blick auf die Anbindehaltung von Rindern, bei nicht-kurativen Eingriffen an Tieren, bei der Qualzucht, beim Katzenschutz und dem Thema Tierversuche nachgebessert werden muss. „Noch ist Zeit, ein wirkliches Tierschutzgesetz zu machen“, sagt Präsident Schröder. Der Deutsche Tierschutzbund fordert die Verabschiedung eines Gesetzes, welches Tiere vollumfänglich schützt. Zwar würden mit dem aktuellen Gesetzentwurf einzelne Punkte angegangen, jedoch nicht konsequent, so der Verband. „Wenn die Novellierung jetzt nicht genutzt wird, um im Tierschutz voranzugehen, wird sich eine solche historische Chance lange nicht mehr bieten“, stellt Schröder klar.

Der Welttierschutztag geht zurück auf den Heiligen Franz von Assisi, den Schutzpatron der Tiere, der am 4. Oktober 1228 heiliggesprochen wurde. Jährlich nutzen Tierschützer den Tag, um auf das Leid der Tiere aufmerksam zu machen, welches durch den Menschen verursacht wird. Der Deutsche Tierschutzbund stellt den Aktionstag in jedem Jahr unter ein aktuelles Motto.

Pressemitteilung vom 28.08.2024

Tierheime sind überfüllt: Nur 18 Prozent haben noch Kapazitäten

Einer Trendumfrage* des Deutschen Tierschutzbundes zu Folge berichten 69 Prozent der Tierheime davon, dass ihre Auslastung mindestens sehr hoch ist. 49 Prozent davon sind voll oder sogar übervoll. Nur 18 Prozent haben überhaupt noch Kapazitäten, um Tiere aufzunehmen. In Folge des Corona-bedingten Haustierbooms mit unüberlegten Tierkäufen gefolgt von allgemeinen Kostensteigerungen und einer Anpassung der tierärztlichen Gebührenordnung ist die Flut abgegebener und ausgesetzter Tiere enorm. Auch die fehlende deutschlandweite Kastrationspflicht für Freigängerkatzen trägt zu einer Überbelegung mit unerwünschtem Katzennachwuchs sowie Fundkatzen und verwaisten Kitten von Straßenkatzen bei. Aufnahmestopps sind vielerorts die Folge.

„Die Zahl der Menschen, die ihre Tiere loswerden wollen, scheint so hoch, wie nie zuvor. Die Tierheime sind überlastet und können nicht mehr für jedes Tier in Not einstehen“, warnt Thomas Schröder, Präsident des Deutschen Tierschutzbundes, der den politisch Verantwortlichen Versagen vorwirft: „Wer den karitativen Tierschutz ausbluten lässt, den Onlinehandel mit Tieren nicht unterbindet und zulässt, dass sich jeder spontan ein Tier kaufen kann, trägt Mitschuld daran, dass die Tierheime am Limit sind.“ Schröder kritisiert zudem scharf, dass die Ampel-Koalition im Bundeshaushalt keine Mittel für die im Koalitionsvertrag versprochene Verbrauchsstiftung für Tierheime eingestellt hat.

Immer wieder Aufnahmestopps

82 Prozent der befragten Tierheime im Deutschen Tierschutzbund berichten davon, dass die Anzahl der zu betreuenden Tiere seit 2022, das heißt mit Abflachen der Corona-Pandemie und in Folge des Haustierbooms, angestiegen ist. Die Zahl der Tiere, die ein Tierheim tiergerecht unterbringen kann, ist jedoch begrenzt. Weil – laut Aussage von 74 Prozent der befragten Tierheime – vermehrt kranke Tiere im Heim landeten, die nur schwer ein neues Zuhause finden, bleiben viele Plätze auf längere Zeit belegt. Gleiches gelte für Hunde, die problematische Verhaltensweisen entwickelt hätten – oft durch fehlende Sachkunde der Vorbesitzer sowie deren mangelnde Motivation, mit ihren Tieren zu arbeiten. In vielen Tierheimen müssen immer wieder Aufnahmestopps verhängt werden. Wer sein Tier abgeben möchte, muss daher aktuell damit rechnen, auf einer Warteliste zu landen oder eine andere Lösung für sein Tier finden zu müssen. „Als Besitzer ist man für sein Tier verantwortlich und Tierheime sind nicht verpflichtet, ungewollte Tiere aufzunehmen – das ist vielen nicht klar“, sagt Schröder. Dennoch blute jedem Tierschützer das Herz, wenn schlichtweg die Kapazitäten fehlten, ein Tier in sichere Obhut zu nehmen. Man wolle helfen, aber könne es vielerorts nicht mehr, so der Tierschutzbund-Präsident.

Überforderung nach unüberlegter Anschaffung ist häufig Grund zur Abgabe

Gründe für die Abgabe von Tieren sind gemäß der Umfrageangaben vor allem Überforderung, fehlende Zeit, Beißvorfälle mit Hunden und gestiegene Tierarztkosten. Der Sommerurlaub kann für einige Halter zudem der Tropfen sein, der das Fass sprichwörtlich zum Überlaufen bringt, sodass sie sich endgültig von ihrem Tier trennen. Der Deutsche Tierschutzbund rät daher dringend, sich vor der Anschaffung eines Tieres gut zu informieren, damit Halter ihrer Verantwortung auch gerecht werden, solange das eigene Tier lebt.

*Trendumfrage: in Zusammenarbeit mit Fressnapf unter den dem Deutschen Tierschutzbund angeschlossenen Tierheimen; Mai 2024; Stichprobe: n = 218

Die neue "Tierisch Gut!" ist da. Gedruckte Exemplare sind kostenlos bei unseren angeschlossenen Vereinen erhältlich. Die PDF-Datei kann hier herunergeladen werden:

Tierisch Gut!_Sommer 2024
Das Magazin des Deutschen Tierschutzbundes-Landesverband Saarland e. V.
Tierisch Gut!_Sommer 2024.pdf (5.3MB)
Tierisch Gut!_Sommer 2024
Das Magazin des Deutschen Tierschutzbundes-Landesverband Saarland e. V.
Tierisch Gut!_Sommer 2024.pdf (5.3MB)

2. Tier & Naturschutzfest am DFG


Am Sonntag, 23.06.2024, findet am DFG in Saarbrücken das 2. Tier & Naturschutzfest statt. Los geht's um 10:00 Uhr. Herzliche Einladung! Wir freuen uns auf viele Besucher!


Pressemeldung vom 14.06.2024

Internationaler Tag gegen Tiertransporte (14. Juni)

Deutscher Tierschutzbund fordert Verbot von Tiertransporten in Länder
außerhalb Europas

Zum heutigen internationalen Tag gegen Tiertransporte kritisiert der
Deutsche Tierschutzbund, dass Deutschland Transporte in Länder außerhalb Europas nicht verbietet. Der Deutsche Tierschutzbund fordert ein sofortiges Verbot dieser tierquälerischen Praxis und fordert auch das neue EU-Parlament zum Handeln auf.

„Der barbarische Handel mit lebenden Tieren rund um den Globus muss beendet werden. Deutschland darf sich nicht weiter hinter der EU verstecken, um die eigene Untätigkeit zu verschleiern, sondern sollte eine Vorreiterrolle
übernehmen“, sagt Thomas Schröder, Präsident des Deutschen Tierschutzbundes. Auch das neue EU-Parlament sei gefordert, Tiertransporte in Staaten außerhalb Europas zu verbieten. „Es ist ein Armutszeugnis für
Deutschland und die EU, dass Tierschützer seit Jahren dasselbe fordern müssen, weil sich schlichtweg nichts bewegt, obwohl die gravierenden Missstände seit langem bekannt sind.“

Die aktuelle EU-Verordnung über den Schutz von Tieren beim Transport stammt aus dem Jahr 2005, hat aber – auch im Vergleich zu den Bestimmungen zuvor – keine hinreichenden Verbesserungen für Tiere auf Transporten gebracht. Die versprochene umfassende Überprüfung der EU-Tierschutztransportverordnung und im Vorfeld geführten Diskussionen und Gutachten – auch der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) - ließen verhalten auf ein Verbot von Lebendtierexporten hoffen. Ende 2023 machte der Verordnungsentwurf diese Hoffnung jedoch zunichte. Die EU verpasste die Chance, auf einen reinen Handel mit Fleisch bzw. Schlachtkörpern umzusteigen und kündigte nur schwache Änderungen an den Transportvorschriften an.

Jedes Jahr werden aus der EU mehr als vier Millionen lebender Tiere –
größtenteils Rinder und Schafe – auf tage- und sogar wochenlangen
Transporten auf der Straße und dem Seeweg über Kontinente transportiert. Für die Tiere sind diese Transporte eine Tortur. Auf engstem Raum
zusammengepfercht, leiden sie unter extremen Temperaturen, der Enge und
einer unzureichenden Versorgung mit Wasser. Besonders leidvoll sind tage- oder sogar wochenlange Überfahrten mit Schiffen über das Mittelmeer. Die
Belüftung auf den ausgemusterten Autofähren oder Frachtern ist unzureichend, eine vernünftige Fütterung und das Tränken der Tiere sowie saubere Einstreu sind nicht immer gewährleistet. In den Zielländern wie in Nahost, Nordafrika oder Ägypten werden die Tiere – sofern sie die Fahrt überstehen – dann meist
ohne Betäubung geschlachtet.

Bulle auf einem Tiertransport
Copyright: Animals Angels


Pressemeldung vom 23.05.2024

Neuer Bericht des Deutschen Tierschutzbundes zeigt:

Animal Hoarding-Fälle steigen um 50 Prozent - rund 6.700 Tiere betroffen

Das krankhafte Sammeln von Tieren hat 2023 im dritten Jahr in Folge einen traurigen Rekord erreicht. Das zeigt der jetzt veröffentlichte Bericht des Deutschen Tierschutzbundes: 115 Fälle von Animal Hoarding mit 6.691 betroffenen Tieren wurden dem Verband im vergangenen Jahr bekannt. Damit stieg deren Anzahl im Vergleich zu 2022 um über 2.000. Pro Monat wurden durchschnittlich zehn Fälle bekannt – vier mehr als in den beiden Vorjahren. Spitzenreiter ist wieder Nordrhein-Westfalen mit 36 Fällen. Der Umstand, dass ein Drittel der beschlagnahmten Tiere schwer krank ist, führt bei den ohnehin stark belasteten Tierheimen zu großen finanziellen und räumlichen Schwierigkeiten.  Sie können die Versorgung und Unterbringung der meist völlig verwahrlosten Tiere kaum stemmen.


„Die Auswirkungen von Animal Hoarding sind katastrophal. Die Tiere sind oftmals verwahrlost, trächtig sowie krank und zeigen Verhaltensauffälligkeiten. Da es sich bei der Tier-Sammelsucht um ein Krankheitsbild handelt, bemerken die Betroffenen oft gar nicht, dass es ihnen und ihren Tieren schlecht geht und horten immer weiter“, sagt Nina Brakebusch, Fachexpertin für Animal Hoarding beim Deutschen Tierschutzbund. Falls es dann zu einer behördlichen Beschlagnahmung der Tiere kommt, landen sie in den Tierheimen, die ohnehin aktuell am Limit sind.  Dies führt zu weiteren erheblichen finanziellen Belastungen. „Viele Tiere aus Animal Hoarding-Fällen sind mangelhaft sozialisiert und leben daher viele Jahre im Tierheim, bis sie vermittelt werden können“, so Brakebusch.

Beim größten, jemals vom Deutschen Tierschutzbund erfassten Fall, hortete eine Frau in einem Haus in Altenkirchen über 2.000 Ratten –  von denen viele Tiere trächtig waren. In dem Bericht für 2023 stechen die kleinen Heimtiere mit insgesamt 3.346 Individuen daher zahlenmäßig heraus. Die am häufigsten gehorteten Tiere waren 2023 wieder Katzen mit 1.930 Tieren – knapp 1.000 Tiere mehr als im Vorjahr –  in insgesamt 59 Fällen, gefolgt von Hunden mit 716 Individuen. Seit Beginn der umfangreichen Fallsammlungen im Jahr 2012 waren bis 2023 über 42.000 Tiere von Animal Hoarding betroffen.

Für die ohnehin vollen Tierheime, die beschlagnahmte Tiere aus Animal Hoarding-Fällen im Auftrag der Kommunen aufnehmen und versorgen, stellt jeder einzelne Fall eine enorme zusätzliche Belastung dar.  So blieben die meisten Tierheime auch 2023 auf den entstandenen Kosten sitzen: „Nur fünf der dem Tierschutzbund angeschlossenen 550 befragten Tierheime meldeten eine kostendeckende Erstattung durch die Kommunen nach einem Animal Hoarding-Fall zurück“, so Brakebusch. Als Dachverband fordert der Deutsche Tierschutzbund eine kostendeckende Zahlung für die Übernahme kommunaler Pflichtaufgaben. Gleichzeitig müsste das Problem auf bundespolitischer Ebene nachhaltig eingedämmt werden. Dafür braucht es eine Heimtierschutzverordnung mit eindeutigen Vorgaben für Zucht und Haltung und verpflichtendem Sachkundenachweis, ein übergreifendes Zentralregister für straffällig gewordene Tierhalter sowie die Anerkennung von Animal Hoarding als Krankheitsbild, um den betroffenen Personen bessere Therapiemöglichkeiten zu bieten. Um ein besseres Verständnis für dieses Phänomen zu gewinnen und geeignete Maßnahmen zur Prävention zu entwickeln, hat der Deutsche Tierschutzbund zudem ein interdisziplinäres Forschungsprojekt ins Leben gerufen.

Hinweis an die Redaktionen
Den Animal Hoarding Bericht 2023 finden Sie hier, weitere Informationen finden Sie unter www.tierschutzbund.de/animal-hoarding

Diese aus einem Animal Hoarding-Fall beschlagnahmte Katze ist unterernährt und krank. Im Tierheim muss sie mühsam aufgepäppelt werden.
Copyright: Tierschutzverein Mühlhausen e.V./Katharina Fun

Kommentar vom 22.05.2024

Tierschutzgesetz schafft es nicht ins parlamentarische Verfahren

Anders als erwartet, steht das Tierschutzgesetz nicht auf der Tagesordnung der heutigen Bundeskabinettssitzung. Das Gesetz wird damit vorerst nicht ins parlamentarische Verfahren gegeben. Thomas Schröder, Präsident des Deutschen Tierschutzbundes, kommentiert:


„Der bisher bekannte Entwurf für das neue Tierschutzgesetz aus dem Bundeslandwirtschaftsministerium ist enttäuschend. Nun ist das Vorhaben vorerst gestoppt. Erneut geht damit für ein zentrales Projekt dieser Regierung wichtige Zeit verloren. Andererseits bleibt die Hoffnung, dass in Nachverhandlungen mehr für den Tierschutz erreicht werden kann. Das hängt nun an der Durchsetzungsfähigkeit und dem Willen von Bundesminister Cem Özdemir nachhaltig mehr Tierschutz zu wagen und am Bundeskanzler, der dafür Rückendeckung geben muss.

Wir hatten gehofft, dass das Ampelkabinett sich an das Staatsziel Tierschutz und den eigenen Koalitionsvertrag gebunden fühlt. Dann hätte das Kabinett heute einen wesentlich besseren Entwurf auf den Weg bringen können. Offenbar aber hat die FDP eine Totalblockade im Tierschutz verkündet; der zuständige Bundesminister Özdemir konnte sich nicht durchsetzen.

Leidtragende sind einmal mehr die Tiere, die in dieser Koalition keine Stimme haben. Das millionenfache, durch das bisherige Gesetz legitimierte Tierleid, geht vorerst in die Verlängerung.“

Die Jubiäumsausgabe unseres Magazins "Tierisch gut!" ist pünktlich vor Ostern erschienen. Druckfrische Exemplare sind kostenlos bei unseren angeschlossenen Vereinen erhältlich. Die PDF-Datei steht hier zum Download zur Verfügung.


Tierisch gut! Jubiläumsausgabe Sommer 2024
Tierisch gut!_Sommer 2024.pdf (5.48MB)
Tierisch gut! Jubiläumsausgabe Sommer 2024
Tierisch gut!_Sommer 2024.pdf (5.48MB)

20 Jahre "Tierisch Gut!"

"Tierisch Gut!", das Magazin des Deutschen Tierschutzbundes, Landesverband Saarland e. V., feiert in diesem Jahr Jubiläum

20 Jahre Tierisch Gut! 20 Jahre Information über Tierschutz im Saarland und weltweit. Mit uns erhielten Sie die letzten 20 Jahre Einblicke in die saarländischen Tierheime, wir berichteten über unsere Dachorganisation, wir erzählten Geschichten, und das wollen wir auch die nächsten 20 Jahre beibehalten, so es denn möglich ist. Bleiben Sie uns weiterhin treu, wir brauchen Sie! Freuen Sie sich auf unsere Jubiläumsausgabe, die demnächst erscheinen wird. Das Foto zeigt das Titelblatt der Erstausgabe von "Tierisch Gut!" im Jahr 2004.

Pressemeldung vom 16.04.2024

https://www.tierschutzbund.de/ueber-uns/aktuelles/presse/meldung/tierschutzbund-warnt-vor-staerkerem-wildwechsel-im-april-und-mai

Pressemitteilung des Deutschen Tierschutzbundes vom 08.01.2024

Der Deutsche Tierschutzbund informiert darüber, wie Haustiere bei den aktuell kalten Temperaturen vor der Kälte geschützt werden können.

Mehr erfahren



Tierheim Homburg schlägt Alarm

Ab dem 01.01.2024 müssen Fundtiere in den Rathäusern beim Ordnungsamt abgegeben werden. Das Tierheim Homburg nimmt keine Fundtiere mehr auf!

Der Konsortialvertrag mit den Städten und Gemeinden läuft am 31.12.2023 aus. Einen neuen Vertrag gibt es nicht!

Im September 2022 gab es auf Initiative des Tierschutzverein Homburg schon einmal einen Gesprächstermin zu neuen Verhandlungen, wegen des am 31.12.2023 endenden Konsortialvertrages des Tierheims Homburg mit den Kommunen.

Vertragspartner des Tierschutzvereins Homburg/Saar und Umgebung e.V. sind die Städte und Gemeinden im Saar-Pfalz Kreis und die Stadt Neunkirchen.
Leider müssen wir vor Jahresende noch wichtige Informationen zum Thema Fundtiere ab dem 01. Januar 2024 bekannt geben.

Die Verwahrung von Fundtieren ist kraft Gesetzes eine Aufgabe der jeweiligen Kommunen, im Fall von Neunkirchen, also die Stadt Neunkirchen bzw. das Ordnungsamt. Da die Ordnungsämter aber keine Unterbringungsmöglichkeiten für Tiere haben, wurde diese Aufgabe von den Kommunen mittels Konsortialverträge an die Tierheime übertragen.

Für die Betreuung von Fundtieren (zur Erinnerung: eine Pflichtaufgabe der Kommunen) müssen zu den Geldern aus dem Konsortialvertrag noch zusätzlich Spendengelder aufgewendet werden, die wir allerdings für andere Aufgaben dringend bräuchten damit die Tiere gut und tierschutzgerecht versorgt werden können.

Der Konsortialvertrag hatte eine Laufzeit von 5 Jahren. Die für das Tierheim Homburg zuständigen Kommunen zahlten Anfangs 30 Cent pro Einwohner jetzt 40 Cent (2 Cent Steigerung pro Jahr). Das Tierheim Dillingen bekommt von seinen zuständigen Kommunen zurzeit 1,40 € und hat in seinem Vertrag noch den Zusatz „und für die Unterhaltung des Tierheimes“. Es liegt also einzig und alleine daran, was den einzelnen Kommunen die Arbeit, die die Tierheime für sie übernehmen und leisten, wert ist. Die Kosten sind in Dillingen die Gleichen wie die in Homburg.

Das Angebot des Städte- und Gemeindetages von voriger Woche, als Übergangslösung 0,60 Cent zu zahlen, lehnen wir ab. Es war fast 1 ½ Jahre Zeit, mit uns Gespräche und Verhandlungen zu führen.

Die Stadt Homburg hat in seiner Stadtratssitzung Gelder für Abgabetiere (Definition laut Konsortialvertrag) und den Neubau eines neuen Hundehauses in einer Höhe beschlossen, die für uns akzeptabel ist.

Das Tierheim Homburg wird weiterhin Fundtiere aus Homburg aufnehmen, aufgrund einer Vereinbarung zwischen Herrn Bürgermeister Forster und der 1. Vorsitzenden des Tierschutzvereins Homburg, Carmen Horn, der bestätigte, das Tierheim Homburg weiterhin finanziell zu unterstützen. Eine schriftliche Bestätigung wurde uns von Herrn Forster zugesagt.

Von allen anderen Kommunen unseres Zuständigkeitsbereiches werden Fundtiere nur noch nach Rücksprache zu unseren Konditionen aufgenommen.

Sollten sich Kommunen mit dem Gedanken tragen, wie früher, Tiere auf ihren Bauhöfen in Verschlägen, kleinen Zwingern oder Bauwagen unterzubringen, sollten sie wissen, dass das gegen das Tierschutzgesetz verstößt. Was geschieht mit hochinfektiösen Tieren?

Katzen oder Hunde?? Ist eine Quarantänestation vorhanden??

Die Gemeinden müssen für Unterbringungsmöglichkeiten sorgen, natürlich nach den Vorgaben des Tierschutzgesetzes und Mitarbeiter mit Sachkundenachweis einstellen.

Alle Faktoren – vom steigenden Mindestlohn – hinter dem unser Verein sicher steht, bis hin zu den fehlenden Rahmenbedingungen für die Pflicht der Kommunen zu kostendeckender Erstattung sowie zum fehlenden Online Handelsverbot für Tiere und der fehlenden Kennzeichnungs- und Registrierungspflicht für Hunde und Katzen, treiben die Tierheime und die Tierschutzvereine an den Rand der Verzweiflung.

Hinzu kommt, dass wir uns immer noch wegen der vielen unüberlegten Anschaffungen von Tieren während der Coronazeit mitten in der prophezeiten Abgabewelle befinden. Besonders belastend ist die große Zahl von Hunden mit Verhaltensauffälligkeiten, die ins Tierheim abgeschoben werden und lange nicht in die Vermittlung gehen können.

Erschwerend hinzu kommt der jährliche fast Vermittlungsstillstand und parallel vermehrte Abgabe und Aussetzen von Hunden während der Ferienzeit sowie die mindestens 2-mal jährliche Katzenschwemme in den Tierheimen.

Es geht aber auch um eine Wertschätzung des Ehrenamtes und um Arbeitsplätze.

Ohne unsere Ehrenamtlichen Helfer wären unsere Tierheime schon lange am Ende.

Unsere Mitarbeiter arbeiten am Limit und das für den Mindestlohn. Sie verrichten eine körperlich schwere Arbeit und wir haben nicht die finanziellen Mittel sie durch Aufstockung von Personal zu entlasten und ihnen einen angemessenen Lohn zu zahlen.

Es könnte auch die Möglichkeit in Betracht gezogen werden, einen bestimmten Betrag aus der Hundesteuer, die ja nicht zweckgebunden ist, an die Tierheime abzugeben?!

Zudem wird im Tierheim Homburg noch Geld für dringend notwendige Sanierungen und dem Neubau des Hundehauses, was den Hunden, Katzen und Kleintieren eine tiergerechtere Unterbringung ermöglichen würde, benötigt. Von „Energieeffizienz“ kann bei den alten Zwingern und dem Katzenhaus keine Rede sein. „Wir müssen davon ausgehen, dass sich unsere Energiekosten in der kommenden Heizperiode verdreifachen“, sagt die Vorsitzende Frau Carmen Horn. Auch die Preise für Tierfutter steigen immens, während das Tierheim täglich 90 Tiere zu versorgen hat!

Zur Information, Homburg ist ein kleines Tierheim!

Die Erhöhung des Mindestlohns, die steigenden Tierarztkosten und die hohen Energiekosten führen dazu, dass die Kosten für das Tierheim in die Höhe schnellen.

„Alleine werden wir das kaum stemmen können, zumal die Spendengelder rückläufig sind“, sagt Carmen Horn und appelliert an die politischen Verantwortlichen: „Wir sind jetzt dringend auf rasche und unbürokratische Hilfe angewiesen.“

Wir fordern hiermit einen landesweit einheitlichen Konsortialvertrag für das Tierheim Homburg und keine Übergangslösung von 60 Cent!

Der Vorstand des Tierschutzvereins Homburg Saar und Umgebung e.V.


Leitstelle Tierschutz Saar hat die Arbeit beendet

Die Leitstelle Tierschutz Saar mit der Ansprechpartnerin Birgit Houy hat mit sofortiger Wirkung die Arbeit beendet, somit ist auch eine telefonische Erreichbarkeit nicht mehr möglich. 

Wir arbeiten mit Hochdruck an einer praktikablen Lösung. Bis dahin bitten wir darum, bei Hilfeersuchen für Tiere in Notsituationen die Tierheime als erste Anlaufstelle zu kontaktieren, ggf. finden Sie auf Facebook auch die vielen bereits bekannten Anlaufstellen wie z.B. die Tierhelfer Saar.  

Bei allgemeinen Fragen zum Tierschutz können Sie sich gerne mit uns unter der E-Mail-Adresse info@tierschutzbund-saar.com in Verbindung setzen.

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